Jugendübung in Regenwasserschächten

Der Nachwuchs von DRK und THW macht sich stark!

Menschenleben retten in engen Regenwasserschächten - keine leichte Aufgabe. Ob es die engen Rohre oder die stickige Luft sind - eine herausfordernde Situation für Jedermann. Dennoch hat die Jugendgruppe des THW Sinsheim gemeinsam mit den Jugendrotkreuz-Gruppen von Meckesheim und Eberbach unter den wachsamen Augen des Betriebsleiters der Kläranlage Waibstadt, eine Ausbildung auf dem Gelände eines unterirdischen Regenüberlaufbeckens der Kläranlage Waibstadt durchgeführt.

Mit insgesamt acht Fahrzeugen sind über 40 anwesende Helferinnen und Helfer am 15.04.2023 zur Kläranlage Waibstadt angerückt. Das Szenario? Eine Gasexplosion im Regenwasserkanal. Es gibt eine unbekannte Anzahl an vermissten Personen, welche die Junghelfer des THW Sinsheim retten und dem Deutschen Roten Kreuz für weitere medizinische Unterstützung übergeben müssen.

Die Jugendlichen haben sich mit einem Truppführer an der Spitze in kleine Teams aufgeteilt, mit denen Sie sich durch die brusthohen Betonröhren bewegt haben um die vermissten Personen zu finden.

Dabei mussten die Junghelferinnen und Junghelfer ihr erlerntes Wissen einsetzen. Mit verschiedenen Rettungsmitteln wie Schleifkorb, Rettungswindel und Bergeschleppe haben die Helfenden die verletzten Personen erfolgreich aus dem Schacht gerettet. Nun galt es aber nicht nur die Patienten zu retten, sondern auch ihre Verletzungen und Vitalfunktionen regelmäßig zu kontrollieren und eine kompetente Betreuung zu bieten.

Beim Sichern und Befördern der Verletzten zeigte sich unter Tage in den engen Röhrensystemen jedoch viele außergewöhnliche Herausforderungen, die man bei einer Übung sonst nicht hat:  Das Transportieren mit vier Helfern, das Einbinden auf der Krankentrage und die Durchführung der Rettung war somit eine neue Herausforderung für die fleißigen Helferinnen und Helfer.

Nach der Übergabe an die Sanitäterinnen und Sanitäter des JRK erfolgte der Weitertransport in der zuvor errichteten Patientensammelstelle.

Jeder hatte was zu tun, selbst die Jüngsten wurden mit für sie gerechten Aufgaben betraut. Denn auch über Tage war ordentlich zu tun, da, um die Personen aus dem nur 75cm breiten Schacht zu retten, ein Dreibock mit Seilzug erforderlich war. Dieser war Nötig, um die Personen mit den verschiedenen Rettungsmitteln aus dem Schacht zu befördern. Auch eine Beleuchtung mit Stromaggregat wurde aufgebaut, um die Einsatzstelle stets beleuchtet und klar sichtbar zu halten.

Es galt: Hand in Hand zu arbeiten - die Koordination zwischen den beiden Hilfsorganisationen spielte eine maßgebliche Rolle. 

Neben den Jugendlichen, die stark im Einsatz eingebunden waren, konnte auch ein Teil unseres Zugtrupps als Einsatzleitung aushelfen, indem Sie mithilfe von Funkgeräten die Kommunikation der Junghelfer unterirdisch und der Trupps überirdisch aufgebaut und erleichtert haben.

Auch das Einsatztagebuch, eine Handschriftliche Dokumentation des "Einsatzes" wurde von diesem nebenbei geführt.

Nach der Anstrengenden aber auch Herausfordernden Ausbildung haben alle Helferinnen und Helfer im Ortsverband des THW Sinsheim noch eine Portion Spaghetti Bolognese genossen und sind, nach kurzem Aufräumen und Waschen des benutzten Geräts nach Hause gegangen.

Es ist immens wichtig das solche Übungen, im Besten Fall zusammen mit anderen Organisation, durchgeführt werden. Nur so ist es möglich die Jugendlichen zu fördern und auch mit Spaß am Helfen zu fordern , so Patrick Bräunling, Ortsbeauftragter des THW Sinsheim. 

Für den Ortsjungendbeauftragten des THW, Erik Gmelin sowie Bereitschaftsleiterin der DRK Bereitschaft Meckesheim Christine Happel, und natürlich für die zahlreichen Unterstützer von Kläranlage und aus den eigenen Reihen war die Übung ein voller Erfolg.


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